Welch interessante Redewendung. ‚Hüterisch berührt‘.
Das klingt zunächst einmal nach einem zärtlichen Schäferstündchen in blühender Natur vor einem in Öl gemalten Sonnenuntergang.
In etwa irgendwie so: „Als seine kräftige Hand mich hüterisch berührte,
blühte ein Feuerwerk aus Galaxien in schillernden Farben vor meinem Inneren Auge auf,
während meine Oberschenkel nicht anders konnten, als orgasmisch zu erbeben.“
Soweit die zwar erbauliche aber in Wahrheit nur extrem selten zutreffende Interpretation dieses Euphemimus.
Bezogen auf unsere Vierbeiner bedeutet ‚hüterisch berühren‘ vielmehr das, was Hunde mit Schafen -oder im Spiel auch untereinander- tun.
Ein, zumindest aus Sicht des Hundes, „spielerisches“ Stoßen und Zwicken mit Nase und Vorderzähnen in spontan verfügbare Körperregionen des Mitspielers.
Gerne auch mit voller Wucht und aus vollem Lauf heraus. Der verdutzte Zweibeiner fragt sich in diesen Momenten bisweilen, warum die Nase des Hundes bei diesem Manöver nicht einfach abbricht und zu Boden fällt, so wie es bei der Wucht des Aufpralls doch eigentlich passieren müsste.
Korrekterweise müsste der erste Absatz dieses Posts also in etwa lauten:
„Als Kayleigh mich hüterisch berührte,
blühte ein Feuerwerk aus Galaxien in schillernden Farben vor meinem Inneren Auge auf,
während sich auf der Innenseite meines Oberschenkels in absoluter Rekordzeit ein faustgroßes Hämatom bildete.“
Beim wilden (und wichtigen!) Herumtoben mit dem Hund kann dieses hüterische Berühren auch den Zweibeiner treffen. Sollte es aber nicht.
Dies ist dann eine jener Situationen, in denen man dem Hund mit deutlicher Strenge vermitteln muss, das ein solches Verhalten absolut inakzeptabel ist.