THE A-TEAM

THE A-TEAM

Am dreißigsten Tage des sechsten Monats des Jahres 2023 wurden sechs wunderschöne Flusshüter geboren.
Fünf Hündinnen und ein Rüde.
Unsere Hundine hat diese vollkommen außergewöhnliche Situation ganz fabelhaft gemeistert, und der Rest des Rudels hat als unschlagbares Team zusammengehalten.
Allen voran Kerstin, die mit traumwandlerischer Sicherheit in der Wurfkiste kniend abklemmte, abstreifte, absaugte, abgnibbelte, und abschnitt.
Und das, ohne abzudrehen.
Chapeau, geliebtes Weib! Chapeau!

Hier kommen bald noch mehr Bilder und Infos. Stay tuned!
Aber jetzt geht erstmal jeder in seine Höhle.


Chronologisches


30.03.2024

30.02.2024

30.11.2023

28.10.2023

Vier Monate schon…

03.10.2023

Jetzt sind wir schon drei Monate alt!

22.09.2023

Sofageschichten

Eigentlich passt Arly gar nicht mehr unter das Sofa im Wohnzimmer. Aber eben auch nur eigentlich.
Denn sie versteht es sehr wohl, sich mit den Hinterläufen am Teppich abstützend, unter das Sofa zu manövrieren.
Nur ruht das Sofa seinerseits auf einer Schicht glatten Laminats, welches wiederum die Traktion einer Hundepfote erheblich schmälert. So knurrt und schubbert es dann eine ganze Weile unter dem Sofa, bis zunächst ein lang vermisster Ball und kurz darauf Arlys Kopf erscheint.
Mit noch mehr Geschubbere quetscht sich dann auch der Rest von Arly unter dem Sitzmöbel hervor. Höhlenrettung wie im Film.
Anfangs haben wir bei solchen Abenteuerspielchen das Sofa noch gemeinsam angehoben um sie zu befreien. Allerdings nur mit dem Erfolg, das Arly uns aufgrund des verminderten Anpressdrucks zufrieden anschaute und verzückt dort liegen blieb, wo sie gerade war, anstatt dem unwirtlichen Bereich zu entfliehen. Seit dem lassen wir sie einfach machen. Die schafft das schon.
Die Tür zum ehemaligen Welpengehege lassen wir mittlerweile auch offen stehen, da Arly es ohnehin jede zweite Nacht schafft, irgendwie mit ruhestörendem Gerappel und Gerumpel das Gitter zu überwinden und sich einen Schlafplatz im Wohnzimmer zu suchen.
Es scheint also an der Zeit, das Gitter abzubauen und zu verstauen, das PVC irgendwo zwischenzulagern und das Wohnzimmer ganz allgemein wieder in einen Zustand zu versetzen, in dem man familiär entspannt einen Blockbuster auf dem Breitbild TV streamen könnte.
Auf dem Sofa sitzend. Mit Arly als Bassshaker unten drunter.

01.09.2023

Less flies

Heute Abend habe ich das ganze Streamingsetup im Wohnzimmer abgebaut, das Zweimeterfuffzichstativ verstaut und die WLAN Kabel wieder zusammengerollt. Irgendwie ein komisches Gefühl nach den ganzen Welpenstreams, aber das Wohnzimmer wirkt auf einen Schlag wieder ein klein wenig wohnlicher.
Vor einem meiner inneren Augen passieren die letzten Wochen und Monate Revue.
Angefangen bei unserem Entschluss, es ‚einfach mal zu versuchen‘ mit der Picardzucht.
Weiter mit den ganzen Vorbereitungen und offiziellen Zulassungen.
Dann die Rüdensuche, Genehmigung der Verpaarung und Deckung (und danke hier nochmal an Andrea, Jasmin und last but not least natürlich Idefix! Ihr wart fantastisch!).
Das Warten auf den Ultraschall und die Freude über das positive Ergebnis. (Ich glaube, die eine MTA hat ein wenig komisch geschaut, als Kerstin und ich uns in der Praxis nach einem kleinen HighFive spontan geküsst haben.)
Die Zeit der Trächtigkeit, die Kayleigh deutlich ruhiger machte, als wir sie gewohnt sind.
Die von Kerstin, Kayleigh und dem Rest der Bande so großartig gemeisterte Geburt.
Die einzigartige Stimmung der ersten drei Wochen und der unvergessliche Welpengesang am Abend vor dem einundzwanzigsten Tag.
Die vielen Besuche von netten Menschen und das spontane sit-in im Welpenbereich von Cedric und seinen Freunden. (Jeder nur einen Hund!)
Die Waschmaschine, die gefühlt 24/7 am Rumpeln war und beim Stromzähler den Turbo angefordert hat.
Das Zerlegen und Wolfen von 1,5 bis 2 Kilogramm Maulfleisch und Herz pro Tag. Eine Menge die dann in Rekordzeit in Kayleigh und den Raptoren verschwand.
Die rasante Entwicklung der Welpen.
Die Transformation von ‚Oh wie süß und ruhig und kuschelig‘ in ‚Sie sind immer noch total süß, aber im Sechserpack unerträglich!‘ in nur wenigen Wochen.
Statt von einem Welpentsunami werde ich nun von einer Woge der Gefühlsduselei überschwemmt.
Und einem nicht zu verleugnendem Teufelchen im Hinterkopf, das plärrend auf dem Boden liegt, mit den Füßen trampelt und schreit ’nochmal‘. Nunja. Wir werden sehen.

Auf der anderen Seite haben wir weniger Fliegen im Wohnzimmer.
Und auch das macht es auf einen Schlag wieder ein klein wenig wohnlicher.

Und bevor ich es vergesse: Kayleigh kommt nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder mit irgendeinem ihrer Spielzeuge zu uns zum Zotteln. Herrlich.

23.08.23

Im Namen der Hose

(Oder auch: ‚Die letzten Tage von Picardom‘)
Wie ist das so, wenn der große Tag bevorsteht, an dem die Welpen zu ihren neuen Familien gehen?
Wenn durch das Chippen die endgültige Fahrgestellnummer und damit auch der beim Verband auf ewig in Stein gemeißelte Name festgelegt wird?
Wenn der Zuchtwart am nächsten Tag vor der Tür steht, um nach der Tierärztin die ganze Rasselbande erneut einer peniblen Inspektion zu unterziehen?

Die Antwort darauf ist vielschichtiger, als es auf den ersten Blick erscheinen mag.

Regelmäßig verdrücken wir schon jetzt das eine oder andere Tränchen.
Beim netten Gespräch mit der Tierärztin zum Beispiel, während wir darüber reden, wo die Welpen denn überall hingehen.
Beim Anschmiegen und Knuddeln im Welpenbereich oder im Garten auf Andrés wunderbarer Welpentreppe zum Beispiel. Wissend, das dieses Glück endlich ist.
Oder beim letzten Livestream in voller Besetzung.

Es gibt diese wundervollen Momente.
Zum Beispiel wenn die Lütten morgens spontan aus dem Schlaf heraus anfangen zu randalieren,
und sich die Raptorenhorde über den erst kürzlich erwachten Vizerudelführer auf seiner Lieblingswelpentreppe ergießt, der zunächst einmal damit beschäftigt ist, seine mühsam erwirtschaftete Kaffeetasse in vermeintliche Sicherheit zu bringen.
Wer nicht schnell genug gestreichelt wird, tut seine Anwesenheit mittels eines blitzschnell und geschickt durchgeführten Aderlasses kund.
Es tut weh. Es blutet bisweilen. Es ist aber trotzdem wunderschön.

Oder wenn Cedric seine neuen Adiletten, welche er gestern anlässlich seines Geburtstages erhielt,
heute dadurch einweiht, dass er sie mit dem unvergleichbar schmatzigen Gefühl einer Saucisse du Chien
(der Nichtfranzoze würde es ‚Hundekacke‘ nennen) vertraut macht.
Sei das Häufibäufi nun Kerstins Adlerblick bei der mehrmals täglich stattfindenden Ostereiersuche entgangen, oder wurde es gar frisch platziert?
Wir werden es wohl nie erfahren.

Oder wenn Timon mit seiner Lieblingsjogginghose das Welpengehege betritt und sich fluchend über ein paar zusätzliche Lufteinlässe freuen darf?
(Womit sich der Kreis zum Titel schließt).

Kerstin jedenfalls hat heute unter einem entnervten Ausruf des Unmutes die verbliebenen 50% des von den Welpen sowieso schon zerfetzten Fliegenvorhangs vom Türrahmen gerissen und quer durch den Raum gepfeffert.

Wie gesagt. Die Antwort ist vielschichtig.
Und sie enthält wie so oft ein weinendes und ein lachendes Auge.
Und die beiden Gesellen geben sich gerade außerordentlich erfolgreich Kontra.


19.08.23

Die Argen im Aufstand

Sie sehen so süß und harmlos aus. Als könnten sie kein Wässerchen trüben.
In Wahrheit fressen sie uns im Moment ständig die Hauswand an, versuchen im Garten die Welpenzäune niederzureißen, fressen Gartenerde und starten Blitzattacken auf Zehen, Füße und Beine. Bisweilen geht man auch zum Kacken von draußen nach drinnen.
Und wenn wir Kayleigh die Tür zum Wurfbereich öffnen, ergießt sich ein Welpentsunami ins Wohnzimmer.
‚Oh! Das gehört auch alles mir? Toll!‘
Aber sie sind so unglaublich niedlich dabei, die kleinen Racker.
Es ist eine tolle Zeit!


01.08.23


26.07.23

Dank an Hendrik Erdmann für seine tollen Bilder! https://www.instagram.com/hendrik.erdmann.587/

Dank an Hendrik Erdmann für seine tollen Bilder! https://www.instagram.com/hendrik.erdmann.587/

Nur einundzwanzig Tage

Die Zeit fliegt an uns vorbei, und deshalb kommt auch dieser Post ein paar Tage zu spät.
Ich zitte um Berveihung.
‚Am einundzwanzigsten Tage verlassen die Welpen die Wurfkiste.‘, so steht es in den Büchern geschrieben.
Und die Bücher hatten mal wieder recht. Sprunghaft erwachte bei den Kleinen das Interesse an der weiten Welt ausserhalb der Kiste. Look outside the box!

Ebenso sprunghaft wurden ihre Bewegungen bei den nun deutlich wilderen Spielen. Ruckartige Kopf- und Körperbewegungen sowie Andeutungen von Sprüngen, die zumeist mit einem völligen Entgleiten der Körperkontrolle einhergehen. Der Welpe findet sich dann abrupt irgendwie verdreht auf dem Boden der Tatsachen wieder. Die Geschwister werden gerne mit Pfoten getreten, mit den gerade durchbrechenden Milchzähnchen gezwickt oder auch einfach nur beleckt und bekuschelt. Kontaktliegen im Schlaf (gerne auch zu zweit übereinander in der Kissenritze) ist angesagter denn je.
Zur Ergänzung des Entdeckerdranges hat auch eines von Andrés tollen Spielzeugen Einzug in das Welpenuniversum gehalten. Erste Kontaktversuche fanden bereits in picardüblicher Nonchalance statt. Selbst ein vollständiges Durchschreiten des fremdartigen Portals soll bereits beobachtet worden sein.

Achja… und dann war da ja auch noch die Sache mit dem Futter.
Seit Freitag gibt es jeden Abend 50g selbstgewolften Tartar in Handfütterung.
(Schon der Volksmund sagt: ‚Der Wolf im Haus erspart… nein… ernährt den … ähh… Wolf.‘ Oder so ähnlich.) Und der Carnivore hat seinen Namen nicht von ungefähr. Die Lütten lieben ihre geschredderte Fleischmahlzeit!

So viel Neues in so kurzer Zeit. Erwähnte ich bereits die Sache mit dem Fliegen?


16.07.23

Zeitfliegen (Time flies)

Gestern dachte ich für einen Moment, unsere Welpen wären bereits drei Wochen alt, und ich teilte diese Erkenntnis stolz dem Getränkehändler meines Vertrauens mit, während dieser eifrig meine Bonuskarte abstempelte.
Beim Verlassen des Ladens stellten sich plötzliche Zweifel ein, und ich begann zu rechnen.
Nach nur wenigen Rechenschritten wurde mir bewusst, dass die Welpen ja gerade erst mal seit zwei Wochen unter uns weilen.
Aber sie entwickeln sich dermaßen rasant, dass dadurch scheinbar Risse im Raum-Zeit-Kontinuum entstehen. Dies jetzt hier metaphorisch tiefer zu erörtern ginge zu weit.
So unglaublich viel ist in dieser letzten Woche passiert.
Die Augen der Kleinen haben sich geöffnet und die Ohren sind aufgegangen.
(Also theoretisch kann der Picard bereits jetzt hören. Der Wille zur Ausführung etwaiger Kommandos wird aber auch im späteren Leben nur marginal zunehmen :-))
Die Welpen zeigen deutlich mehr Interesse aneinander, an der Umwelt, und natürlich an Kayleigh.
Mittlerweile versuchen sie sogar (eher erfolglos) auf den Hinterbeinen zu stehen, um möglichst schnell an Kayleighs Zitzen zu kommen, wenn Mama in die Wurfkiste kommt.
Doch nicht nur die Möglichkeit, an der Milchbar den kleinen Hunger zwischendurch zu stillen, sondern auch die soziale Interaktion mit Kayleigh nimmt deutlich zu. Nase und Fang werden bekuschelt und beleckt. Und auch der Kontakt mit uns Zweibeinern wird bewusster und intensiver.
Sobald wir uns in die Welpenkiste setzen, kommen die Lütten wackelnd angedackelt (Mon Dieu! Anpicardiert natürlich!), suchen Körperkontakt und genießen Streicheleinheiten.
Zwischen den Raubtierfütterungen liegen Stunden der Ruhe und des Schlafens.
Und wenn dann alle nacheinander aufwachen, ertönt alsbald ein bisweilen recht lautes Quietschkonzert.
Durchmischt mit ersten, durchaus lustig anzuhörenden Knurr- und Bellversuchen.
(„Kinder! Seid ruhig! Wenn das der schwarze Nachfux hört!“ funktioniert in diesem Falle leider nicht.)
Wie gesagt. Es ist viel passiert in der einen Woche.
Mal schauen, ob der Getränkehändler meines Vertrauens stutzig wird, wenn ich ihm nächste Woche erneut berichte, dass unsere Welpen nun drei Wochen alt seien.
Vielleicht bin ich mental dann aber auch schon bei ‚vier‘, und wundere mich lediglich kurz beim Verlassen des Ladens, während ich gedankenversunken meine Bonuskarte ins Portemonnaie nestele.


08.07.2023

Unglaublich, wie schnell so eine Woche vergeht. Ebenso unglaublich sind die Veränderungen, die die kleinen Flusshüter in dieser kurzen Zeit durchlaufen!

Gestern haben sie alle ihr Geburtsgewicht verdoppelt, und eine Dame hat heute gar die 1000g Marke geknackt. Abends hat Cedric dann bemerkt, dass sich in den inneren Winkeln langsam die Äuglein öffnen. Ein kleines, neugieriges Blitzen war da zu sehen.
Und gestern hatten wir auch die ersten Versuche, auf allen Vieren zu laufen. (Also… nicht wir sondern die Welpen!)
Hinterbeine unter den Bauch ziehen, hochdrücken, wackeln, wackeln, wackeln, plumps!

Kayleighs Appetit lässt trotz erfolgreichem Stillen immer noch zu wünschen übrig. Ganz hoch im Kurs stehen momentan mit Sahnequark und Haferflocken gepimpte Welpenmilch, Rinderhack und gedünstete und/oder gebratene Hühnerbrust. Gerne auch mit einer Prise Salz und einem Hauch Hähnchengewürz verfeinert.

Ansonsten erleben wir Kayleigh wieder so störrisch-freiheitsliebend wie zuvor. Sie liegt mitnichten nur in der Welpenkiste, sondern sucht sich gerne einen kühleren Ruheplatz. Die Möchtegernflusshüter liegen derweil mal über-, unter- und nebeneinander, oder alternativ großflächig verstreut in den zur Zeit noch unermesslichen Weiten der Wurfkiste.
Sollte dann aber doch mal Alarm im Welpenlager sein, schaut Kayleigh nach angemessener Wartezeit erst einmal, ob mütterliche Hilfe für Nahrungsaufnahme und/oder das Gegenteil derselben tatsächlich nötig ist. Sollte dem nicht so sein, dürfen die Lütten auch mal ein Weilchen alleine vor sich hin quäken.
So es aber doch mütterlichen Beistandes bedarf, begibt sie sich mit großer Hingabe in die Welpenkiste.
Oder auch wenn einer von uns meint, in der Kiste persönlich nach dem Rechten sehen zu müssen.
Dann ist Madame aber ganz schnell zur Stelle und passt genau auf, ob wir das auch alles richtig machen!


01.07.2023

Wir haben die kleinen Racker nach 24 Stunden erneut gewogen, und sie haben im Schnitt stolze 30 Gramm zugenommen. Ein guter Wert!
In vielen Hundebüchern und Züchterratgebern(*) steht ja geschrieben, dass die Lütten zunächst nur mühsam mit Hilfe der Vorderpfoten Richtung Milchbar robben, während die Hinterbeine eher lustlos nachgezogen werden.
Doch zumindest in unserem Falle irrt das Buch.
Die Hinterbeine werden zusätzlich zum Frontantrieb verwendet, um möglichst schnell von A nach Z (wie Zitze) zu kommen. 4WD von Anfang an. Es ist verblüffend herausfordernd, von diesen erstaunlich schnellen und unruhigen Gesellen auch nur halbwegs vernünftige Portraits anzufertigen. Da müssen wir unsere eigenen Skills wohl noch etwas pimpen. Dennoch hier die erste Familiencollage.

(*) z.B. Wanna Breed, „A Hundred ways to bear a dog“, New York, 1982, ISBN 08154711